Radikale Vergebung
Warum hat Colin Tipping seine Methode „Radikale Vergebung“ genannt?
Mit „Radical Forgiveness“ meint Colin Tipping eine grundlegend andere Form von Vergebung (als die traditionelle Auffassung davon). Im Englischen ist der Begriff „radical“ dabei näher am lateinischen „radix“, der Wurzel, als in der deutschen Sprache, in der dieses Wort sehr negative Anklänge hat.
Einführung in die Tipping-Methode
Wo finde ich außer im Buch „Ich vergebe“ eine Einführung in diese Methode?
Auf der CD „13 Schritte zur Radikalen Vergebung“ finden Sie eine Einführung in Colin Tippings Methode. Die Tipping-Coaches bieten auch Veranstaltungen an, die eine Einführung enthalten: Erlebnisvorträge (Vortrag mit einer praktischen Übung, die jeder Teilnehmer für sich machen kann) und die Vergebungszeremonie.
Schauen Sie dazu bei unseren » Terminen.
Skepsis
Ich kann die Grundannahme der Tipping-Methode, dass alles, was mir begegnet, mir letztlich dienen soll nicht recht glauben. Kann ich trotzdem die Tools anwenden?
Skepsis ist kein Problem! Solange Sie die Bereitschaft haben, zumindest die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, es könne so sein, funktionieren alle Werkzeuge der Tipping-Methode zuverlässig.
Akuter Ärger
Was kann ich tun, wenn ich mitten in eine Situation stecke, die mich wahnsinnig aufregt?
Die „4 Schritte“ sind dafür das Mittel der Wahl. Sie finden diese auf unserer Website mit Erläuterung und auch zum kostenlosen Download hier. Damit können Sie schnell wieder zu mehr Ruhe finden – der erste Schritt zu innerem Frieden. Eine zusätzliche Möglichkeit: Schauen Sie bei den Videos nach unserem Beitrag „Projektionen“ – diese haben oft damit zu tun, das wir uns über andere aufregen.
Keine Wirkung?
Ich habe eines der Tools der Tipping-Methode benutzt und spüre gar keine Veränderung. Habe ich etwas falsch gemacht oder funktioniert es nicht?
Es kann sein, dass Sie direkt nach der Anwendung eines der Tipping-Werkzeuge keine Veränderung wahrnehmen. Geben Sie dem Prozess einige Tage Zeit, seine Wirkung zu entfalten – und lassen Sie sich überraschen… Sie können die Werkzeuge der Tipping-Methode nicht falsch anwenden. Sehr hilfreich ist es auf jeden Fall, Ihre Antworten, die Sie in ein Arbeitsblatt eintragen oder Ihre Antworten auf die Fragen einer der CDs laut auszusprechen. Deshalb ist es gut, wenn Sie genügend Zeit dafür haben und ungestört sind.
Kostenübernahme durch Krankenkasse
Haben Sie Kontaktadressen für niedergelassene Therapeuten, die über die Krankenkasse abrechnen?
Leider zahlen die Krankenkassen in aller Regel nicht für ein Coaching. In Ausnahmefällen könnten Sie eine Erstattung erhalten, wenn der betreffende Coach Heilpraktikter/in (für Psychotherapie) ist – aber auch das wird von den Krankenkassen selten anerkannt. Die Tipping-Methode ist aber sehr wirksam und vielleicht genügen in Ihnen schon 2 oder 3 Einzelsitzungen (privat bezahlt), die Sie in die Lage versetzen, eigenständig mit der Methode weiterzuarbeiten (die Arbeitsblätter erhalten Sie ja kostenlos bei den Downloads) und auch die CDs sind sehr hilfreich.
Vergebungszeremonie
Was ist die Vergebungszeremonie?
Basierend auf einer alten Kreiszeremonie hat Colin Tipping diese besondere Form des Heilungs- und Vergebungs-Rituals entwickelt, die in einem geschützten Rahmen stattfindet. Diese Zeremonie ist effektiver Weg, sich selbst und anderen zu vergeben und dadurch inneren Frieden zu erlangen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich: Ein kurzer Vortrag (ca. 30 Minuten) zu Beginn macht mit dem Konzept der Tipping-Methode vertraut. Die Veranstaltung dauert ca. 3 Stunden. Einen ausführlichen Text dazu finden Sie bei dem jeweiligen Termin.
Satori-Atemarbeit
Gibt es eine CD oder einen MP3-Download, die sie für die Satori-Atemarbeit empfehlen würden?
Wir bilden unsere Coaches nicht in der Satori-Atmung aus. In einem der Prozesse benutzen wir die Technik des verbundenen Atems für einige Momente (nicht mehr als 3-5 Minuten) zur Integration der Gefühle. Dazu ist eine ruhig-rhythmische Musik geeignet (z.B. „Shamanic Dream“ von Anugama). Für die Satori-Atemarbeit (Rebirthing) ist die Begleitung durch einen qualifizierten Atemtherapeuten unbedingt zu empfehlen!
Vergebung wenn man selbst Täter war?
Ich wurde als Kind geschlagen. Als ich etwa 10 Jahre als war, sollte ich manchmal auf ein kleines Mädchen aufpassen. Ich spürte so viel Aggressionen in mir, wusste nicht wohin damit und habe das kleine Mädchen immer wieder geohrfeigt. Deswegen habe ich Schuldgefühle und möchte das aufarbeiten – kann ich das mit der Tipping-Methode machen?
Ja – und zwar beide Teile, denn aus Ihrer Schilderung ist klar, dass Sie sowohl Opfer wie auch Täter waren. Beginnen Sie damit, dass Sie selbst geschlagen wurden und nutzen Sie das Arbeitsblatt zur Radikalen Vergebung „Dem Wunder Raum geben“ oder die CD „13 Schritte zur Radikalen Vergebung“.
Erst wenn Sie Frieden in Zusammenhang mit deiner eigenen „Opfergeschichte“ in sich fühlen, sollten Sie weitergehen und mit Ihrer eigenen „Täter-Geschichte“ arbeiten. Hierzu ist Colins Buch: „Radikale Selbstvergebung – Liebe Dich so wie Du bist, egal was passiert!“ hilfreich mit der ergänzenden CD „Radikale Selbstvergebung – Die praktischen Schritte“ und natürlich das Arbeitsblatt zur Selbstvergebung.
Es ist wirklich wichtig, dass du zuerst mit den Verletzungen arbeitest, die du selbst erhalten hast, bevor du dich an die Themen machst, wo du anderen Verletzungen zugefügt hast. In der Vergebungszeremonie arbeitet die Tipping-Methode übrigens immer sowohl mit der Opfer- wie auch mit der Täter-Perspektive.
Verstorbenen Personen vergeben?
Meine Mutter starb, als ich 13 war, damals habe ich mich sehr verloren gefühlt, keiner hatte mit mir über ihre Krebserkrankung gesprochen, auch danach wurde darüber geschwiegen, (wohl auch um mich zu schützen). Mein Vater war damals überfordert und hat mir oft vorgeweint wie sehr er die Mama vermisst. Ich habe ihm zugehört, aber das Gefühl, niemand hat mich je gehört. Jetzt wurde mir schon öfter gesagt, ich soll den beiden vergeben, aber wie?
Gerade auch für solche Kindheitserlebnisse wie das Ihre sind die Werkzeuge von Colin Tipping wie gemacht. Machen Sie sich mit dem Konzept der Tipping-Methode vertraut, bevor Sie mit den „Werkzeugen“ (den Arbeitsblättern oder CDs) beginnen. “Jills Geschichte”, aus dem Buch „Ich vergebe“ die Sie hier kostenlos lesen können gibt Ihnen wichtige Einblicke.
Für eine wirksame Vergebung benötigen Sie nur sich selbst – die andere Person wird dafür nicht benötigt und deshalb funktioniert es auch mit bereits verstorbenen Personen.
Wichtig ist dabei, dass Sie Ihren Gefühlen Raum geben und Ihre Eltern nicht aus falsch verstandener Pietät „schonen“ – Ihre Verzweiflung, Einsamkeit, Wut, die Sie als Kind vermutlich gespürt haben, braucht noch mal Aufmerksamkeit und Anerkennung, damit die Heilung beginnen kann.
Inneres Kind zu Grabe tragen?
Seit vielen Jahren arbeite ich auch mit dem inneren Kind und habe einen guten Zugang zu ihm. Deshalb hat mich das Kapitel 30 in dem Buch „Ich vergebe“ etwas verstört. Ist es wirklich notwendig, mein inneres Kind „zur ewigen Ruhe zu legen“?
Ich habe mich als Therapeutin und als Privatperson sehr lange und intensiv mit dem inneren Kind beschäftigt und fand es ebenfalls irritierend, es nun “zu Grabe zu tragen”. Um was es hier geht ist nicht, das innere Kind generell zu verabschieden, sondern den Teil des inneren Kindes, der auf der alten, oft unzutreffenden Behauptung beharrt, dass das Leben es schlecht mit ihm meint, dass alles nur seine Schuld ist etc., kurz, das beleidigte, trotzige Kind, das nicht bereit ist, die ganze Wahrheit zu sehen.
Aus der kindlichen Perspektive können wir oft nicht anders handeln, denn da beziehen wir alles, was in unserem Leben geschieht, auf uns und nehmen es persönlich. Doch wenn wir aus der Erwachsenen-Perspektive auf die Ereignisse schauen, dann erkennen wir, dass vieles, von dem, was wir für Wahrheit hielten, unsere Interpretationen waren. (siehe dazu auch „Zentrifuge-Arbeitsblatt“).
Wenn wir erkannt haben, was wir aus einem, für uns oft traumatischen, Ereignis gemacht haben, dann können wir dafür auch die Verantwortung übernehmen, es sozusagen ins rechte Licht rücken, und uns damit auch von den Altlasten befreien. Und genau das ist die Absicht dieser Übung: Den alten Groll, die Verletztheit, zu verabschieden und damit dem inneren Kind Raum zu geben, wie es wirklich gedacht war: Dem Teil in uns, der uns unterstützt und mit seiner Feinfühligkeit den Weg weisen kann.
Wenn sich diese Übung für Sie nicht stimmig anfühlt, dann wenden Sie sie nicht an. Die Tipping-Methode funktioniert auch prima ohne diese Übung.
Krebs-Retreats?
Colin berichtet in seinem Buch von speziellen Workshops für Menschen, die an Krebs erkrankt sind (Krebs-Retreats). Gibt es das auch in den deutschsprachigen Ländern?
Nein, spezielle Workshops für Krebskranke werden nicht von der Tipping-Methode oder von uns lizenzierten Coaches angeboten.
Wie jedes schwierige und schmerzhafte Ereignis, bietet auch eine Krebserkrankung
eine Chance zur Klärung innerer Themen – Colin Tipping hat seine „Radikale Vergebung“ entwickelt, weil er beobachtet hat, das viele Teilnehmer seiner Retreats, die schwer an Krebs erkrankt waren, noch unvergebene Themen mit sich herumtrugen. Die Klärung dieser „Altlasten“ kann natürlich hilfreich und unterstützend beim Heilungsprozess sein, ersetzt aber nicht eine medizinische Theapie (welcher Art auch immer).
Einige Coaches biete auch ein Intensiv-Coaching an, bei dem Sie an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen an Ihren Themen arbeiten können.